Der am 25.11.1844 in Karlsruhe geborene Carl Benz konnte sich ab 1872, durch seinen Schwiegervater ermöglicht, in Mannheim mit einer kleinen mechanischen Werkstatt selbständig machen. In dieser »Tüftlerwerkstatt« entstand zunächst ein Verbrennungsmotor, der anstelle von Gas mit Petroleum (Gasgemisch) betrieben werden konnte. Mit Hilfe interessierter Geldgeber konnte ab 1881 die Produktion des Zweitakters »System Benz« aufgenommen werden. Bereits 1885 entstand der erste Dreirad-Motorwagen, der mit einem Viertakt-Verbrennungsmotor betrieben wurde. Mit der Nummer 37435 wurde am 29. Januar 1886 dann das Fahrzeug mit Gasmotorbetrieb vom kaiserlichen Patentamt patentiert. Carl Benz in Mannheim, Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach in Cannstatt, setzten ihre Ideen auf dem Zeichenbrett um. In den Werkstätten entstanden Prototypen, die ständig erprobt und verbessert wurden. Besondere Aufmerksamkeit widmete Carl Benz der Zündung seines Einzylinders.
Die Benz´schen Zündkerzen von 1886 entsprachen im Aufbau und Material bereits den bis in die 30er Jahre gültigen Standards. Von 1886 bis 1894 wurden ca. 25 Exemplare einer Weiterentwicklung des Patent-Motorwagens verkauft. Preis 3.000 Mark.
Technische Daten
Motor: Viertakt-Einzylinder, Verdampfungskühlung, Einlass- Gleitschieber, Stehendes Auslassventil, Benz-Oberflächenvergaser, Schmierung durch Tropföler, Summer-Zündung.
Bohrung x Hub: 91,4 x 150,0 mm
Hubraum 984 cm3
Leistung: 0,66 kW (0,9 PS) bei 400/min.
Kraftübertragung: Über Lederriemen, Stufenscheibe, Differential und Ketten.
Länge/Breite/Höhe: 2.600/1.450/1.600 mm
Leergewicht: 290 kg
Höchstgeschwindigkeit: 15km/h.
Die filigrane Miniatur des Benz-Patent-Motorwagens in der Präsentationsbox mit bedruckter Boden-platte eines Altstadtpflasterplatzes hat auf der Rückwand einen vierfarbigen Aufdruck von Ladenburg im Aquarellstil. Auf der rechten Seite steht eine Litfasssäule mit zeitgenössischen Werbeplakaten.